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Zu Europatagen am 05. und 09. Mai

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PRESSEMITTEILUNG: Europatage am 05. und 09. Mai

Mit dem 5. Mai als Europatag des Europarates und dem 9. Mai als Europatag der Europäischen Union feiert die EU jährlich die europäische Idee und den europäischen Gedanken. Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) gratuliert dazu, fordert jedoch gleichzeitig eine größere Solidarität unter den EU-Staaten in Zeiten der Corona-Krise ein.

Mit dem 5. Mai als Europatag des Europarates und dem 9. Mai als Europatag der Europäischen Union feiert die EU jährlich die europäische Idee und den europäischen Gedanken. Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) gratuliert dazu, fordert jedoch gleichzeitig eine größere Solidarität unter den EU-Staaten in Zeiten der Corona-Krise ein.

Während am 5. Mai der Gründung des Europarates erinnert wird, gedenkt man am 9. Mai jeden Jahres der Schuman-Erklärung. Benannt nach dem französischen Außen­minister Robert Schuhmann, dessen grundlegender Plan eine Zusammen­­legung der deutschen und französischen Kohle- und Stahlproduktion vorsah und am 09. Mai 1950 bekanntgegeben wurde. Damit sollten die bestehenden Produktionsbeschränkungen der deutschen Kohle- und Stahlindustrie aufgehoben werden. Am Ende dieses Prozesses stand die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) ein Jahr später, auf der sich die heutige EU erst entwickeln konnte.

Auch wenn damals ein Eigeninteresse Frankreichs und des Westens am Beginn des Kalten Krieges bestand, stellt dieser Plan so wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg der europäischen Aussöhnung dar. Zudem ist er geprägt von Solidarität und Gemeinsinn. Beides wird aktuell zur Überwindung der Corona-Krise von einigen europäischen Staaten vehement eingefordert. Bilder brennender EU-Flaggen in Italien oder von Bürger­meistern und Landräten, die EU-Flaggen von italienischen Rathausbalkonen einholen und wegsperren, sind irritierend und zeigen, inwiefern die europäische Idee auf dem Prüfstand steht.

„In der Krise beweist sich der Charakter“, so die in diesen Tagen vielzitierte Aussage von Helmut Schmidt. Die IGD hofft, dass sich Länder wie Deutschland, Österreich und die Niederlande noch solidarischer mit den von der Corona-Krise stärker betroffenen Staaten des Mittelmeerraums zeigen und die EU-Idee mit diesen beiden Feiertagen im Mai 2020 symbolisch gestärkter aus der aktuellen Krise hervortreten kann.

1. Mai als Tag der Arbeit

By Allgemein, Presse & Mitteilungen, Pressemitteilungen

PRESSEMITTEILUNG: 1. Mai als Tag der Arbeit

Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) gratuliert zum Internationalen Tag der Arbeit.

Der 1. Mai ist mittlerweile als Tag der Arbeit in vielen Staaten der Welt fester Bestandteil des jährlichen Feiertagskalenders. Neben den Feierlichkeiten kommt es am Gedenktag in vielen Staaten der Welt aber auch zu Demonstrationen für die Rechte von Arbeitnehmer*innen, da diese in vielen Staaten der Welt nicht immer hinreichend anerkannt werden.

Historisch geht der Tag der Arbeit u. a. zurück auf Demonstrationen der Arbeiterbewegung in Nordamerika des Jahres 1886 mit dem Ziel der Einführung des Achtstundentages. Damit steht der Tag der Arbeit symbolisch für die seither vielfältigen Verbesserungen der Arbeitsrechte. In der Bundesrepublik Deutschland ist der 1. Mai wieder seit 1945 gesetzlicher Feiertag.

Gerade in diesen Krisenzeiten der globalen Corona-Pandemie profitieren leider nicht so viele Menschen weltweit von arbeitsrechtlichen Errungenschaften wie Arbeitszeitregelungen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle, Kündigungsschutz oder Arbeitslosengeld wie in manchen europäischen Ländern, noch der Fall ist. Dort neben den arbeitenden Menschen profitiert auch die Gesellschaft im Ganzen von den hohen Standards der Rechte der Arbeitnehmer*innen, weil gesellschaftlicher Unfrieden durch sozialpolitische Maßnahmen wie aktuell dem Kurzarbeitergeld in Deutschland deutlich abgefedert werden.

Dennoch muss es leider konstatiert werden, dass es in den letzten drei Jahrzenten in Deutschland, aber auch europaweit eine Tendenz zur Einschränkung der Arbeitsrechte und damit die Gefährdung des sozialen Friedens zu verzeichnen ist. Hierzu wird u. a. das Thema Migration und Flucht instrumentalisiert und beispielhaft den Zugang zum Arbeitsmarkt für viele Migranten und Geflüchteten erschwert. Gleichzeitig hat sich jedoch einen Niedrig-Lohnsektor mit dem Ziel Lohndumpings in den weiten Beschäftigungsbereichen zu etablieren, durchgesetzt. Davon sind mittlerweile viele Wirtschaftssektoren betroffen, die sich gerade in der Corona-Krise als systemrelevant und unabdingbar aufweisen. Solche restriktive arbeitsrechtliche Politik wird zwangsläufig zur Schwächung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der unverzichtbaren Solidarität in der Gesellschaft führen und hat auch zur Folge, dass die populistischen und rassistischen Strömungen in der Gesellschaft gestärkt werden.

Deshalb ist es an der Zeit, wie es auch durch die Folgen der Corona-Pandemie drastisch offengelegt wurde, die Annäherung der EU-Länder in der Frage der Erweiterung und Angleichung der Rechte der Arbeitnehmerschaft zu forcieren. Die großen Herausforderungen unserer Zeit können nur durch gemeinsame Anstrengung begegnet werden. Aus diesen Gründen brauchen wir mehr denn je gesellschaftlich orientierte, innovative und nachhaltige politische Entscheidungen und Maßnahmen, um ein soziales, solidarisches und gerechtes Europa möglich zu machen. Deutschland kann und muss dabei eine Vorreiterrolle einnehmen. Mit Sicherheit werden die Migranten Selbstorganisationen als wichtige gesellschaftliche Akteure ihren notwendigen Beitrag dazu leisten.

Pressebericht über das IGD-Projekt „Vitamin P“

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Das Internet Magazin „KulturTür“ stellte das Projekt „Vitamin P“ der IGD vor

 

„Vitamin P“ wird in Berlin von der Iranischen Gemeinde organisiert ...

Seit April letzten Jahres hat das Projekt über fünfzig Patenschaften in Berlin initiieren können. Ziel des Projekts ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von vierzehn bis siebenundzwanzig Jahren aus bildungsbenachteiligten Umständen, die keinen Ansprechpartner in Bezug auf Studium, Ausbildung, Schule oder Ähnliches haben, eine solche Person zur Seite zu stellen. Durch einen Mentor soll zudem die Kluft zwischen der Kultur in den eigenen vier Wänden und dem auf dem Schulhof, mit denen sich sehr viele Jugendliche konfrontiert sehen, überbrückt werden. Ein Mentor soll genau diese Brückeninstanz für die Patenkinder seien. Es geht jedoch nicht primär um Jugendliche mit einer Migrationsgeschichte, sondern um all diejenigen, die sich fragen: „Hey, wie läuft das hier so? Wie geht das?“

Das Internet Magazin „KulturTür“„Vitamin P“

Internationaler Frauentag – Weltfrauentag

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Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) erinnert an den Internationalen Frauentag am 08. März 2020, der seit 2019 in Berlin gesetzlicher Feiertag ist.

Auch bekannt als Frauenkampftag geht die Genese zurück auf die Forderungen von sozialistischen Organisationen in Europa vor dem 1. Weltkrieg nach einer Gleichberechtigung und Emanzipation von Arbeiterinnen. Der Weltfrauentag wurde erstmals 1921 gefeiert und blickt damit auf eine fast hundertjährige Tradition zurück. Trotz erheblicher Fortschritte und Erfolge in einigen Ländern kann noch immer nicht von einer Gleichberechtigung der Frau gesprochen werden, wenn selbst in fortschrittlichen Demokratien, Frauen in Spitzenpositionen unterrepräsentiert sind oder weniger Gehalt für gleichwertige Arbeit erhalten. MeToo und die Existenz von Equal Pay Day zeigen die weltweit andauernde Ungleichheit. Daran ändert auch nichts, dass in Deutschland seit 16 Jahren eine Frau das Amt der Bundeskanzlerin ausfüllt und fast eine ganze Generation den Amtssitz nur als Bundeskanzlerinnenamt kennt.

Im Andenken an den Weltfrauentag organisierte die IGD schon am 22.02.2020 in Berlin im Rahmen des Wertedialogs die künstlerische Performance der jungen Laienschauspielgruppe Eshil-Group mit dem Titel „Die blauen Mädchen“. Hiermit erinnerte die Gruppe nicht nur an das Schicksal eines jungen Mädchens im Iran, dass sich vor Jahresfrist selbst aus Protest gegen das Stadionverbot für Frauen bei Fußballspielen öffentlich verbrannte. Farzaneh Kazemi, die Regisseurin des Stücks und gebürtige Kabulerin, macht deutlich; „Wir wollten damit natürlich auf die Unterdrückung der Frau in Afghanistan, Iran und weltweit aufmerksam machen.“

Zahlreiche Proteste iranischer Frauen mit starker Symbolkraft, u. a. das „Blaue Mädchen“ sowie „Die Töchter der Revolutionsstraße“, deuten auf verheerende Situation iranischer Frauen hin. Staatlich verordnete Kleiderordnung, Geschlechtertrennung, benachteiligende Gesetze und Praktiken und institutionalisierte im kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bereich sind einige Aspekte der Unterdrückung der Frauen im Iran.

Wir glauben, dass starke Frauen die Voraussetzung für starke Gesellschaften sind und für Farzaneh Kazemi sind neben der politischen Kultur oder rechtlichen Verboten von Regierungen, insbesondere die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen das größte Hindernis bei der Emanzipierung der Frau.  „Schließlich besteht für Frauen in meiner Heimat Afghanistan kein Kopftuchgebot. Trotzdem müssen viele Frauen das Kopftuch auf Geheiß ihrer Männer oder patriarchaler Strukturen tragen“, so Kazemi weiter.

Im Andenken des Weltfrauentages verurteilen wir aber auch die aktuellen Vorkommnisse an der türkisch-griechischen Grenze. Es sind insbesondere Frauen und Kinder, die unter den unmenschlichen Verhältnissen in Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln oder durch den Tränengasbeschuss an der Grenze leiden. Diese hässliche Fratze der Unmenschlichkeit sollte nicht das Erste sein, was Geflüchtete auf der Suche nach einer besseren Zukunft in Europa von Europäern zu Gesicht bekommen.

Der Terroranschlag in Hanau und die notwendigen Konsequenzen

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PRESSEMITTEILUNG: Der Terroranschlag in Hanau und die notwendigen Konsequenzen

Der grausame Anschlag in Hanau reiht sich ein in die brutale Mordserie der Rassisten und Rechtsextremisten in Deutschland. Wir verurteilen auf schärfste dieses schändliche Attentat, betrauern die Ermordeten und fühlen zutiefst mit den Angehörigen.

Der Anschlag in Hanau war ein weiterer Beweis dafür, dass die Gefahr von Rechtsextremismus, Neofaschismus und sonstigen rassistischen und identitären Bewegungen ernsthaft die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Gesellschaft bedroht. Es zwingt uns deshalb wieder einmal mit Nachdruck und Intensität eine gesellschaftliche Debatte darüber einzufordern, wie wir dem Phänomen (des strukturellen) Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus und einem vergifteten Klima, voller Hass, Hetze und zum Teil entmenschlichter Debattenkultur begegnen wollen. Nach dem Einzug der AfD in den Bundestag hat sich nachweislich das politische Klima deutlich verschlechtert. Manche politischen Äußerungen, nicht nur von Seiten der AfD-Politiker*innen überschreiten bewusst die Grenzen des Sagbaren und spätestens seit den Ereignissen im Thüringer Landtag ist aus der Sorge vieler Bürger*innen dieses Landes mit Migrationsgeschichte Angst und Beklemmung geworden. Nach den Verhaftungen der Mitglieder der Terrorzelle „Teutonico“ ist mittlerweile nun offenkundig, welche Art von existenziellen Gefahren als Taten aus solchen geplanten Vorhaben hervorgehen können. Teutonico ist mit Sicherheit auch nicht die einzige Terrorzelle, die aus diesem Sumpf der Anhängerschaft von Neonazis, rechten Verschwörungstheoretikern, Rassisten, und Menschenverächtern hervorgekommen sind.

Die Politik insbesondere die Bundesregierung ist nun gefordert. Eine weitere Bagatellisierung und Verharmlosung der rechten Gefahr ist unverantwortlich und inakzeptabel. Es geht letztendlich nicht nur um die Bürger*innen dieses Landes mit Migrationsgeschichte, es geht darüber hinaus auch um den Bestand der freiheitlichen und liberalen Demokratie Deutschlands. Die Lehren und negativen Erfahrungen aus der Zeit der Weimarer Republik waren noch nie so gegenwärtig und greifbar wie jetzt. Dies muss die Zeit des konsequenten Handelns staatlicher Organe sein. Es gibt viele gute und wichtige Ansätze, sowie auch konkrete Forderungen in den veröffentlichten Positions- und Impulspapieren, der Vertreter*innen von Migrantenorganisationen. Diese müssen nun dringend in ihrer Relevanz als mögliche Grundlage für die Politik gegen strukturellen Rassismus und Rechtsextremismus auf Bundes- und Landesebene erachtet werden.

 

Internationaler Tag der Muttersprache

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PRESSEMITTEILUNG: Internationaler Tag der Muttersprache

Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) gratuliert zum Internationalen Gedenktag der Muttersprache am 21. Februar 2020.

Die UNESCO hat diesen Tag im Jahr 2000 vor dem Hintergrund ausgerufen, dass annähernd die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen vom Aussterben bedroht ist. Zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“ soll mit diesem Gedenktag weltweit insbesondere an Minderheitensprachen, die von weniger als 10.000 Menschen gesprochen werden, erinnert werden. Der Gedenktag geht zurück auf Proteste, die am 21.02.1952 in Pakistan Tote forderten, nachdem die Regierung Urdu zur alleinigen Amtssprache erhob, obwohl nur für 3 % der Einwohner Pakistans diese Muttersprache war.

Die IGD verfolgt drei aus dieser historischen Entwicklung resultierende Motivationen:

1. Aus Sicht eines Bundesverbandes von Migrantenorganisationen möchten wir die Bedeutung von Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeit als Schlüssel einer besseren Integration und als Beitrag zum besseren Verständnis unterstreichen.
2. Als Menschen, deren Muttersprache Persisch (farsi) ist, wollen wir eine weitere Anerkennung des Persischen in den Lehrplänen deutscher Schulen und für Persisch als Wahlfach wie in Hamburg befördern.
3. Neben farsi wollen wir aber auch die Bedeutung von darī in den Vordergrund heben und nicht zuletzt alle anderen Muttersprachen weltweit stärken. Als Iraner*innen und Iranischstämmige tragen wir die Erfahrungen eines multireligiösen und multiethnischen Vielvölkerstaates in uns und möchten hiermit an die vielen im Iran und der Region gesprochenen Sprachen erinnern.

Zum Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeuges im Iran

By Pressemitteilungen

PRESSEMITTEILUNG: Zum Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeuges im Iran

Wieder einmal verfinstern die Trauer und der endlose Schmerz die bereits unterdrückte und verwundete Existenz der iranischen Bevölkerung. Dieses Mal war das Feuer des von Revolutionsgarden geleiteten Luftabwehrsystems, das zum Absturz des ukrainischen Passagierflugzeuges geführt hat, wodurch die Familien von 176 unschuldigen und aufrichtigen Iraner*innen und einer Reihe anderer Staatsangehöriger und folglich einen großen Teil des iranischen Volkes auf der ganzen Welt in tiefste Betroffenheit und in größte Trauer versetzte.

Leider hatten die für dieses Ereignis politisch und militärisch Verantwortliche weiter entsprechend ihrer bisherigen Politik vorgehabt, wie im Falle des Aufstandes im November letzten Jahres die Wahrheit über diese quälende und traurige Katastrophe zu vertuschen und wahrscheinlich hätten sie ohne internationalen Druck die Verantwortung für diesen unverzeihlichen Fehler auch nie übernommen.

Die iranische Gemeinde in Deutschland spricht aus diesem tragischen Anlass den Familien und Hinterbliebenen der Opfer dieser nationalen Katastrophe und allen Iraner*innen auf der ganzen Welt ihr Beileid und Mitgefühl aus und steht Ihnen in dieser Zeit der endlosen Trauer zur Seite. Wir fordern zusammen mit den trauernden Familien und Hinterbliebenen und Millionen anderer Iraner*innen – darunter Tausende, die in Deutschland leben – sowie einhellig mit zahlreichen Menschenrechtsorganisationen und -aktivisten eine umgehende transparente Untersuchung dieses herzzerreißenden Ereignisses und die Bestrafung seiner Verantwortlichen. Wir verurteilen nachdrücklich jede Art von Niederschlagung und Inhaftierung von Demonstranten in den letzten Tagen.

Die große iranische Nation fordert und verdient Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, soziale Gerechtigkeit, Wahrung der territorialen Integrität und ein friedliches Zusammenleben mit allen Völkern und Ländern der Welt. Wir unterstützen diese legitimen Forderungen des iranischen Volkes und wünschen ihnen Erfolg und Glück auf diesem schwierigen, komplexen und steinigen Weg, der nun seit vielen Jahren andauert.

Wachsamkeit gegen Antisemitismus, Rassismus und Hass

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PRESSEMITTEILUNG: Wachsamkeit gegen Antisemitismus, Rassismus und Hass

Die Ereignisse in Halle haben die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) tief schockiert. Unsere Mitgliedsorganisationen und Mitglieder möchten den Opfern und ihren Angehörigen ihr tiefstes Mitgefühl aussprechen. Wir trauern mit Ihnen in Solidarität und Menschlichkeit und verurteilen diesen grausamen Anschlag aufs Schärfste.

Der Anschlag in Halle war antisemitisch motiviert, daran gibt es keinen Zweifel. Die polizeilichen Ermittlungen mögen zwar auf einen Einzeltäter hinweisen, jedoch besteht in Teilen der Gesellschaft ein Klima, das als Nährboden dieser Tat gelten muss. Es ist besorgniserregend, dass Juden und jüdische Organisationen an vielen Orten der Welt Opfer antisemitischer Anschläge und von Diskriminierungen sind. Dass heutzutage in Deutschland vier Generationen nach der Shoa, dem schrecklichsten Tabubruch der Menschheit überhaupt, die die europäischen Juden der Vernichtung preisgab, jüdisches Leben beschützt werden muss, ist eine Schande.

Die Politik ist nun gefordert. Die bisherigen Erkenntnisse aus dem Aufklärungsprozess der NSU-Morde, des tödlichen Attentats an Walter Lübke, aber auch aus den weiteren unzähligen Straftaten mit rassistischen und rechtsextremistischen Hintergrund mit zahlreichen Opfern zeigen, dass eine konsequente Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus-Komplex auch mit einer radikalen Kritik der deutschen Sicherheitspolitik einhergehen muss. Es ist nun an der Zeit, diesem sicherheitspolitisch mit aller Konsequenz, nachhaltig und umfassend zu begegnen.

Gemeinsam und solidarisch rufen wir als Teil der Migrantenorganisationen (MO) und neue Deutsche auf, gegen Hass, Intoleranz und Menschenfeindlichkeit jeglicher Art aufzustehen und Farbe zu bekennen. Wir wollen und können nicht weiter ein in Teilen der deutschen Gesellschaft existentes Klima akzeptieren, in der Hetze gegen Minderheiten und Hass gegen das Anderssein auf fruchtbaren Boden fällt. Lasst uns gemeinsam wachsam sein!

Als Mitglieder einer MO, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben und deren Kinder hier als Deutsche geboren sind, empfinden wir uns als gleichberechtigter Teil der deutschen Gesellschaft. Wir sind gemeinsam auch als Deutsche und neue Deutsche nicht für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit des Naziregimes und seiner Helfershelfer verantwortlich. Als Gesamtgesellschaft tragen wir aber die moralische Verantwortung an diese Unmenschlichkeiten zu erinnern und dafür Sorge zu tragen, dass sich niemals wieder auf deutschen Boden solche Ereignisse wiederholen.

Unsere gemeinsame Aufgabe besteht deshalb darin allen völkischen und nationalistischen Parolen sowie rechtsextremen und antisemitischen Gedankengut entgegenzutreten. Denjenigen, die mit diesen Parolen kokettieren, müssen wir klarmachen, dass diese extremistischen Ideologien inakzeptabel sind. Diejenigen, die rechtspopulistischen Parteien ihre Stimme geben, müssen wissen, dass sie aus moralischer Sicht zu Mittätern werden.

Gemeinsam Demokratie stärken, gemeinsam Werte leben!

By Pressemitteilungen

Am 13.06.2018 fand der Integrationsgipfel statt. An dieser Sitzung nahmen viele Migrantenorganisationen und wichtige Personene aus der Politik, unter anderem Bundeskanzlerin Frau Merkel an dieser Sitzung teil. Die Migrantenorganisationen haben im Vorfeld eine gemeinsame Stellungnahme mit dem Motto „Gemeinsam Demokratie stärken, gemeinsam Werte leben“ unterschrieben und veröffentlicht. Iranische Gemeinde in Deutschland hat auch diese Stellungnahme unterschrieben.

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