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Pressemitteilung: Zum Jahrestag der Bewegung „Frau*, Leben, Freiheit“

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Pressemitteilung

Zum Jahrestag der Bewegung „Frau*, Leben, Freiheit“: Der Mut der iranischen Frauen und die Hoffnung auf eine freie Zukunft!

13. September 2024

Der 16. September 2024, der zweite Jahrestag des staatlichen Mordes an Mahsa Zhina Amini, erinnert an den Beginn einer gewaltigen revolutionären Bewegung im Iran mit dem Slogan „Frau*, Leben, Freiheit“, die über die Grenzen Irans hinausgewachsen ist und weiterhin lebendig und dynamisch bleibt.

In den letzten zwei Jahren hat das Regime der Islamischen Republik Iran es trotz der Verhaftung und Folter zehntausender Demonstrant:innen, zahlreichen Hinrichtungen, Tötungen und Verstümmelungen Hunderter Menschen, darunter Dutzende Kinder und Jugendliche, Zwangsgeständnissen im Fernsehen, Entlassungen und Berufsverboten für Demonstrant:innen und deren Familienangehörige nicht geschafft, das Wachstum und die Entwicklung dieser Bewegung zu stoppen. Einige der Errungenschaften und Auswirkungen der Bewegung „Frau*, Leben, Freiheit“ lassen sich wie folgt zusammenfassen:

 

  • Der mutige Kampf der iranischen Frauen gegen Geschlechterapartheid und vielfältige und systematische Diskriminierung, einschließlich des Widerstands gegen den obligatorischen Hijab, hat das Regime in die Enge getrieben und viele Teile der Gesellschaft dazu ermutigt, sich den Kämpfen um ihre Rechte anzuschließen. Diese Kämpfe haben die nationalen Grenzen überschritten und auch Frauen in anderen Ländern inspiriert.
  • Diese Bewegung stellt einen Wendepunkt im Kampf des iranischen Volkes dar und hat die Maske eines unmenschlichen und totalitären Regimes heruntergerissen, das vorgab, die Stimme der iranischen Nation zu sein. Sie hat gezeigt, dass die Mehrheit der iranischen Gesellschaft ein auf Menschenrechten basierendes und säkulares System anstrebt. Der Boykott der inszenierten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen durch die überwältigende Mehrheit der Wähler:innen hat diese Realität offenbart: Das Regime regiert nun ausschließlich mit Gewalt.
  • Die Bewegung hat Mut, Ausdauer und Solidarität hervorgebracht und die Mauer des Schweigens und der Angst in der iranischen Gesellschaft zum Einsturz gebracht. Der beispiellose Anstieg von Streik- und Protestbewegungen kann in diesem Zusammenhang gesehen werden.
  • Die Bewegung hat der Weltöffentlichkeit das friedliche Gesicht der iranischen Nation gezeigt und bewiesen, dass das iranische Volk die kriegerische und terroristische Politik des Regimes nicht unterstützt und ein würdevolles Leben in friedlicher Koexistenz mit anderen Nationen anstrebt.
  • Die Bewegung hat zur Bildung zahlreicher zivilgesellschaftlicher und politischer Organisationen von Iraner:innen im Ausland geführt, die den Kampf des iranischen Volkes unterstützen. Neben der iranischen Diaspora haben sich auch progressive Kräfte weltweit, Menschenrechtsaktivist:innen und Politiker:innen in einer beispiellosen Solidarität mit dem iranischen Volk engagiert. Sie haben versucht, das Leben politischer Gefangener zu retten, Menschenrechtsverletzungen im Iran aufzudecken und das repressive Regime zum Rückzug zu zwingen.

Wir, die Iranische Gemeinde in Deutschland (IGD), haben uns im Rahmen der in unserer Satzung verankerten Grundsätze der IGD von Anfang an bemüht, die Bewegung „Frau*, Leben, Freiheit“ zu unterstützen, indem wir die folgenden Forderungen an die Europäische Union und die deutsche Regierung gestellt haben, die wir erneut bekräftigen:

  1. Sofortige Beendigung der Appeasement-Politik gegenüber der iranischen Regierung; Schweigen angesichts der Menschenrechtsverletzungen im Iran unter dem Vorwand diplomatischer Beziehungen ermutigt nur die Unterdrücker.
  2. Einfrieren der Konten von Kriminellen des Regimes und ihrer Angehörigen in der EU
  3. Sofortiger Abschiebestopp in den Iran
  4. Konsequente Sanktionen gegen alle Mitglieder der iranischen Regierung
  5. Schließung der scheinbar religiösen Institutionen des Regimes in Europa; In einem theokratischen Staat sind religiöse Institutionen nicht unabhängig und dienen nur den politischen Zielen des Regimes.
  6. Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel ohne Zugeständnisse an das totalitäre islamische Regime zur Erhöhung des Drucks auf das Regime und zur Freilassung der politischen Gefangenen und der Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft aus Gefängnissen und Geiselhaft.

Die IGD ruft zum Jahrestag des Mordes an Mahsa Zhina Amini alle Mitglieder und Freunde auf, sich aktiv an Protestaktionen und Demonstrationen zu beteiligen, um den Kampf des iranischen Volkes zu unterstützen. Der mutige Kampf des iranischen Volks für seine Menschenrechte lehrt uns alle, Menschenrechtsverletzungen nicht tatenlos zuzusehen und sich für tiefgreifende Veränderungen im Bereich der Menschenrechte und für eine gerechtere Welt ohne Diskriminierung und Rassismus einzusetzen.

 

Es lebe die Bewegung „Frau*, Leben, Freiheit“!

Über die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.

Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) ist ein bundesweit agierender Dachverband der iranischen und Iran-stämmigen Community, der im Jahr 2010 in Berlin gegründet wurde. Die IGD setzt sich satzungsgemäß u. a. für die Stärkung der Interessen von in Deutschland lebenden Menschen iranischer Herkunft und deren stärkere Integration sowie Partizipation ein. Der Verein ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und an säkularen Werten orientiert.

Pressemitteilung: Gemeinsam gegen den Terror

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Pressemitteilung: Gemeinsam gegen den Terror

Iranische Gemeinde in Deutschland (IGD) verurteilt islamistischen Anschlag in Solingen auf das Schärfste

Mit großer Bestürzung und tiefem Mitgefühl reagiert die Iranische Gemeinde in Deutschland (IGD) auf den verheerenden terroristischen Messerangriff während des Stadtfestes in Solingen, bei dem drei unschuldige Menschen ihr Leben verloren und acht weitere schwer verletzt wurden.

Die IGD verurteilt diesen barbarischen Terrorakt auf das Schärfste. Eine solch grausame Tat, die sich gegen friedliche Bürger:innen richtet, stellt einen direkten Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft dar: Freiheit, Offenheit und Vielfalt. Extremismus, Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir treten jeder Form von Radikalisierung und Hass entschlossen und gemeinsam entgegen.

In diesem Zusammenhang möchten wir deutlich machen, dass wir kein Verständnis dafür haben, wenn rechte Kräfte, Rechtsextremisten und nicht zuletzt Neonazis aller Couleur die Taten einzelner Terroristen nutzen, um Menschen mit Migrationsbiographien pauschal als Kriminelle abzustempeln. Solche Verallgemeinerungen schaden dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft und ignorieren die Realität, dass die überwältigende Mehrheit der Migrant:innen friedlich in Deutschland zusammenlebt und sich positiv und bereichernd in die Gesellschaft einbringt.

Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen. Wir trauern um die Toten und fühlen mit den Hinterbliebenen. Den Verletzten wünschen wir baldige und vollständige Genesung.

Als Teil der deutschen Gesellschaft bekräftigt die IGD ihre Verpflichtung, aktiv an der Förderung des friedlichen Zusammenlebens und des gegenseitigen Verständnisses mitzuwirken. Es ist wichtig, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und gemeinsam daran arbeiten, die Ursachen des Hasses zu bekämpfen und dauerhaft aus unserer Mitte zu verbannen.

Wir haben volles Vertrauen in die deutschen Behörden, dass sie diesen Fall mit aller Konsequenz aufklären und die Täter zur Rechenschaft ziehen werden.

Über die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.

Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) ist ein bundesweit agierender Dachverband der iranischen und Iran-stämmigen Community, der im Jahr 2010 in Berlin gegründet wurde. Die IGD setzt sich satzungsgemäß u. a. für die Stärkung der Interessen von in Deutschland lebenden Menschen iranischer Herkunft und deren stärkere Integration sowie Partizipation ein. Der Verein ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und an säkularen Werten orientiert.

Workshop zum Thema Wohnungssuche

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Im Rahmen des Projekts “Wohnungsberatung in Charlottenburg-Wilmersdorf“ findet am 09.07.2024 um 14:00 Uhr einen Workshop (auf Deutsch) zum Thema Wohnungssuche statt. Ziel des Projekts ist Menschen mit Fluchterfahrung Hilfestellung zu bitten sich eigenständig auf der Suche nach eigener Wohnung zu machen.

Die Sprachmittlung wird auf Russisch, Persisch und Arabisch möglich sein in Kooperation mit Integrationslots:innen Charlottenburg-Wilmersdorf, daher der Workshop betrifft die vorerwähnte Sprachgruppen.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die vorherige Anmeldung unter die E-Mail Adresse: ana.popa@iranischegemeinde.de oder Telefonnummer: 0 177 3946378.

Das Projekt Wohnungsberatung Charlottenburg-Wilmersdorf wird gefördert aus Mitteln des bezirklichen Integrationsfonds des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Integrationsfonds ist eine Maßnahme des Gesamtkonzepts zur Integration und Partizipation Geflüchteter des Senats von Berlin.

 

 

Pressemitteilung: 75 Jahre Grundgesetz

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75 Jahre Grundgesetz: Ein Meilenstein für Demokratie und Menschenwürde

Berlin, 23. Mai 2024

Heute feiern wir den 75. Geburtstag des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, ein Dokument, das die Grundlage unserer Demokratie und unserer gemeinsamen Werte bildet. Die Iranische Gemeinde in Deutschland (IGD), als Teil der zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland, sieht es als ihre besondere Aufgabe, diesen bedeutenden Tag zu würdigen und die herausragende Rolle des Grundgesetzes in unserer Gesellschaft hervorzuheben.

Seit seiner Verkündung am 23. Mai 1949 hat das Grundgesetz die Demokratie in Deutschland neu ergründet und gestärkt und vor allem die Würde des Menschen nach der dunklen Zeit der Gewaltherrschaft für unantastbar erklärt. Es ist mehr als ein juristisches Dokument – es ist ein Symbol für Freiheit, Gerechtigkeit und die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger.

Die IGD setzt sich seit ihrer Gründung unermüdlich dafür ein, die Werte des Grundgesetzes zu fördern und zu verteidigen. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Demokratie nur dann stark bleiben kann, wenn wir uns alle aktiv an ihr beteiligen und bereit sind, sie gegen alle Angriffe zu verteidigen – sei es durch rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gruppierungen oder durch religiös-fundamentalistische Strömungen.

Das Grundgesetz garantiert jedem Einzelnen die Freiheit und die Möglichkeit, sich aktiv am politischen und gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Es fordert uns auf, die Demokratie nicht als Selbstverständlichkeit zu betrachten, sondern sie jeden Tag aufs Neue mit Leben zu füllen. Wir rufen daher alle Bürger:innen auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und sich für die Werte unserer Verfassung einzusetzen.

Gerade in Zeiten, in denen populistische und extremistische Kräfte versuchen, die Grundlagen unserer freiheitlichen Grundordnung zu untergraben, ist es wichtiger denn je, zusammenzustehen und die Demokratie zu verteidigen. Die IGD wird sich weiterhin mit aller Kraft für die Wahrung der Menschenwürde und den Schutz demokratischer Prinzipien einsetzen.

Lassen Sie uns den 75. Jahrestag des Grundgesetzes zum Anlass nehmen, unsere Dankbarkeit auszudrücken und unser Engagement für eine freie, gerechte und demokratische Gesellschaft zu erneuern. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Werte des Grundgesetzes auch in Zukunft Bestand haben und Deutschland ein Land bleibt, in dem die Menschenwürde unantastbar und die Demokratie lebendig ist.

 

Iranische Gemeinde in Deutschland (IGD) 

Über die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.

Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) ist ein bundesweit agierender Dachverband der iranischen und Iran-stämmigen Community, der im Jahr 2010 in Berlin gegründet wurde. Die IGD setzt sich satzungsgemäß u. a. für die Stärkung der Interessen von in Deutschland lebenden Menschen iranischer Herkunft und deren stärkere Integration sowie Partizipation ein. Der Verein ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und an säkularen Werten orientiert.

Pressemitteilung: Zum Internationalen Tag der Arbeit 2024

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Der 1. Mai wird jedes Jahr in vielen Ländern der Welt als Tag der Arbeit begangen. Obwohl die Arbeiter:innen in allen Ländern eine wesentliche Rolle bei der Produktion des gesellschaftlichen Reichtums spielen, erhalten sie keinen gerechten Anteil an diesem Reichtum. In vielen Ländern, darunter auch im Iran, werden ihre Rechte massiv verletzt.

 

In diesem Jahr steht der 1. Mai in der Bundesrepublik Deutschland ganz im Zeichen der sich verschlechternden Arbeits- und Lebensbedingungen für Arbeiter:innen, die sich insbesondere unter dem Einfluss von drei Faktoren erschwert haben:

  • Neoliberale Wirtschaftspläne, die unter anderem darauf abzielen, die Zahl billiger Arbeitskräfte zu erhöhen, unter dem Vorwand, auf den Weltmärkten konkurrenzfähig zu bleiben.
  • Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die zu einem Anstieg der Energiekosten, einem Anstieg der Militärausgaben zu Lasten der Sozialleistungen und einem Rückgang der Kaufkraft der Bevölkerung geführt haben.
  • Der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz im Produktions- und Dienstleistungsbereich ohne Rücksicht auf die Interessen der Arbeitnehmer:innen, der zu grundlegenden Veränderungen in der Arbeitsorganisation und Beschäftigungspolitik geführt hat und zunehmend führen wird.

Unter dem Einfluss dieser Faktoren leiden Millionen von Menschen unter chronischer Arbeitslosigkeit, viele Erwerbstätige sind trotz Vollbeschäftigung  verarmt und sehen sich mit dem Risiko von Arbeitslosigkeit, prekäre  Beschäftigung, hohen Mieten, steigenden Energiekosten und sinkenden Sozialleistungen konfrontiert. Frauen und vor allem Menschen mit Migrationsbiografie sind stärker unter Druck und arbeiten oft als Leiharbeiter:innen oder über Werkverträge bei  Vermittlern und Subunternehmen  zu niedriglöhnen. Die großen Streiks der letzten Monate zeigen, dass die aktuelle Situation für Arbeitnehmer:innen unerträglich ist. In dieser Situation erleben wir eine Bedrohung des sozialen Friedens und ein Erstarken populistischer und rassistischer Strömungen.

Im Iran findet der Internationale Tag der Arbeit dieses Jahr in einer Situation statt, in der aufgrund schwerer wirtschaftlicher, sozialer, politischer und ökologischer Krisen Millionen von Arbeitnehmer:innen, besonders die Frauen und junge Leute, arbeitslos sind oder unter die Armutsgrenze gedrängt werden und gegen arbeitnehmerinnenfeindliche Gesetze und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen kämpfen.

Wir unterstützen die Forderungen der Lohn- und Arbeitnehmer:innengewerkschaften in Deutschland, einschließlich des Kampfes gegen jede Form der Diskriminierung am Arbeitsplatz, insbesondere Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und des Geburtsortes, und fordern gleiche Rechte und Chancen für alle, insbesondere im Kontext der Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung.

Wir unterstützen auch die Kämpfe der iranischen Arbeiter:innen und Werktätigen und ihrer offiziell verbotenen Gewerkschaften für die Durchsetzung ihrer gewerkschaftlichen und politischen Interessen, einschließlich der Errichtung einer säkularen, freien und gerechten Gesellschaft.

 

Iranische Gemeinde in Deutschland

1. Mai 2024

Über die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.

Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) ist ein bundesweit agierender Dachverband der iranischen und Iran-stämmigen Community, der im Jahr 2010 in Berlin gegründet wurde. Die IGD setzt sich satzungsgemäß u. a. für die Stärkung der Interessen von in Deutschland lebenden Menschen iranischer Herkunft und deren stärkere Integration sowie Partizipation ein. Der Verein ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und an säkularen Werten orientiert.