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Gedenktag des persischen Dichters, Omar Khayyam

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Heute, den 18. Mai ist der Gedenktag des persischen Mathematikers, Astronom und Dichters, Omar Khayyam (1048 – 1123). Die Iranische Gemeinde in Deutschland hat Dr. Mahmood Falaki, den deutsch-iranischen Schriftsteller und den Autor des Buches, “Khayyams Weltsicht“ zu diesem Tag interviewt:

Omar Khayyam ist als Dichter, Mathematiker und Astronom bekannt. Was haben diese Themen miteinander zu tun?

Khayyam wurde in seiner Zeit vor allem als Mathematiker geschätzt. Er war als Astronom und Astrologe im königlichen Observatorium des seldschukischen Sultan Malik Schah tätig, glaubte aber nicht an Horoskope, nicht dass die Sternbilder Wirkung auf das Schicksal der Menschen haben. Er selbst veröffentlichte zu seinen Lebzeiten seine in Form von Vierzeilern (robā’īyāt) verfasste Dichtung nicht. Denn er musste fürchten, wegen skeptisch-frivoler Freigeisterei von der Geistlichkeit als Ketzer verdammt zu werden. Wahrscheinlich präsentierte er seine Poesie nur in einem sehr engen, gleichgesinnten Freundeskreis.

Sein Ziel war nicht, als klassischer Dichter Poesie zu verfassen. Für ihn war diese vierzeilige, kürzeste persische Gedichtform ein Mittel, um seine Gedanken, seine überwiegend skeptische Haltung und die Suche nach diesseitigem Lustgewinn und Sinnesgenuss, darzustellen. In seiner Zeit wurde er nicht als Dichter wahrgenommen. Etwa ein Jahrhundert später, als einige seiner Vierzeiler veröffentlicht waren, wurden manche Denker und Dichter auf ihn aufmerksam und er allmählich auch als Dichter anerkannt.

Es gibt eine besondere Verbindung und Wechselwirkung zwischen Khayyams wissenschaftlichen Arbeiten und seiner Art der Dichtung. Als Wissenschaftler musste er natürliche Phänomene rational recherchieren und mit der Präzision des Mathematikers erklären. Es gelingt ihm, unter Einfluss der griechischen Philosophie, dies in Ontologie umsetzen. So konnte er manche natürlichen Phänomene, nicht mit Hilfe religiöser Mythen, sondern mittels rationaler Gedanken veranschaulichen, sogar die Ausschließlichkeit der religiösen Interpretation von der Erschaffung der Welt in Frage stellen. Er dichtet z. B.:

Khayyam, wer sagte, dass es eine Hölle gibt?
Wer stieg zur Hölle, wer kam wieder aus dem Paradies?

Man muss wissen, dass zu Khayyams Lebzeiten und auch noch lange später, das Unterrichten von Naturwissenschaft und Philosophie, besonders der griechischen Philosophie, verboten war. Um Klerikern und Sufisten keine Angriffsfläche zu bieten, verfasste er deshalb seine Weltsicht nicht in Prosa, wie seine anderen, veröffentlichten Werke, sondern in Gedichtform, fast einer Art Aphorismen, ohne sie Publik zu machen.

 

Welche Gedanken und Aspekte von Khayyam wurden im Westen weniger oder gar nicht dargestellt?

Mit Beginn der Epoche der Aufklärung im Westen, wollten Wissenschaftler, insbesondere Philosophen, natürliche Phänomene und Ereignisse rational erklären. Khayyam wurde als Mathematiker, Autor einer langen Zeit vorherrschenden Werkes der Algebra wiederentdeckt, der u.a. die Lösung kubischer Gleichungen und das Pascalsche Dreieck bereits im 11. Jahrhundert fand. Im Laufe der weiteren Entwicklung der modernen Mathematik aber geriet Khayyam allmählich wieder in Vergessenheit.

Erst als der romantische englische Dichter Edward FitzGerald, Mitte des 19. Jahrhunderts, die dem Zeitgeschmack entsprechenden Vierzeiler Khayyams ins Englische übertrug und kongenial nachdichtete, wurde Khayyam im Westen, besonders den anglo-amerikanischen Ländern, als Dichter bekannt.

In Deutschland wurden einige Vierzeiler um 1818 von Hammer-Purgstall übersetzt. 1827 legte Friedrich Rückert einige Nachdichtungen vor. Aber Kayyam wurde damals nicht, wie andere bekannte persische Dichter, geschätzt. In Goethes „West-östlicher Divan“ (Erstauflage 1819) ist von Khayyam keine Rede, obwohl Goethe außer Hafis‘ weitere persische Literatur kannte und sie, besonders das sogenannte „Siebengestirn“ der persischen Dichter (Hafez, Firdausi, Nezami, Rumi, Sa`di, Anwari und Dschami), in seinen Divan ein und mithin umarbeitete. Goethe rühmt die persische Dichtung derart, als sähe er in ihr seine Wunschvorstellung von der Dichtkunst verwirklicht: „Die Fruchtbarkeit und Mannigfaltigkeit der persischen Dichter entspringt aus einer unübersehbaren Breite der Außenwelt und ihrem unendlichen Reichtum.“ Jedoch hat er aber kein Wort über Khayyam verloren und dieser ist auch heutzutage in der anglo-amerikanischen Welt bekannter als in anderen westlichen Ländern.

 

Khayyam ist für seine Vierzeiler am bekanntesten. Wenn Khayyam die Vierzeiler nicht geschrieben hätte, hätten wir ihn auch als Mathematiker und Astronomen gekannt?

Nein! Obwohl er im Auftrag des Sultans mit seinen Kollegen den Sonnenkalender erstellte, auf den der gegenwärtige iranische Kalender beruht und seine mathematischen Lösungen weltbekannt waren, sind sie inzwischen historisch und wie bereits vorher erwähnt, von der modernen Mathematik überholt.

Der Inhalt seiner etwa 80 Vierzeiler jedoch ist immer noch aktuell und wird nicht nur aufgrund der allgemeingültig weltlich menschlichen Themenwahl hoch bewertet, auch die gewählten stilistischen Mittel und die subtile Sprache seiner Vierzeiler-Dichtung sind herausragend.

 

Welche Bedeutung hat Khayam für Sie?

Meiner Ansicht nach sind Khayyams Verse aktueller denn je. Betrachtet man die steigende Neigung von Menschen auf der ganzen Welt, sich religiösen Mythen zuzuwenden und auch das Wiederaufleben der Islamisten, ist Khayyams Weltanschauung, die gegen Aberglauben und Fanatismus und für Toleranz, Vernunft, Lustgewinn und Sinnengenuss steht, gegenwärtig sehr wichtig. Aus eben diesem Grund habe ich ein Buch über „Khayyams Weltsicht“ verfasst.

 

Zitieren Sie uns am Ende einen Satz oder einen Vierzeiler von Khayyam.

„Trink Wein, denn das Firmament führt
deine und meine Zerstörung im Schilde;
setze dich ins Grün und trink klaren Wein,
denn dieses Gras wird reichlich aus deinem und meinem Staube wachsen.“

می‌ خور که فلک بهر هلاک من و تو 
قصدی دارد بجان پاک من و تو
در سبزه نشین و می روشن میخور
کاین سبزه بسی دمد ز خاک من و تو

Abschlussveranstaltung der Strukturförderung

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Abschlussveranstaltung der Strukturförderung

 Am 05.09.2020 fand in Berlin die Abschlussveranstaltung im Rahmen der Strukturförderung für Migrantenorganisationen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in der Förderperiode 2017-2021 statt. An dieser Veranstaltung nahmen die Vertreter*innen von BAMF und geförderten Verbände, u. a. IGD teil. Die Veranstalterin war die IMAP GmbH, die die geförderten Migrantenorganisationen in der genannten Periode begleitet hat.

 Im ersten Teil der Veranstaltung hat jeder Verband anhand folgender Fragen einen kurzen Rückblick über die vergangenen Jahre und Ausblick über die nächsten Jahre zu gewähren:

 • Worauf sind wir am meisten stolz?
Die größte positive Überraschung in den letzten drei Jahren – womit wir nie gerechnet haben?
Was möchten wir gerne weiter entwickeln?

 Im zweiten Teil der Veranstaltung haben die Verbände über ihre Expertise und „Good Practices“ aus Ihrer täglichen Arbeit in folgenden Themenbereichen berichtet:

 • Organisationsentwicklung
• Mitgliedermanagement
• Vernetzung und Netzwerkarbeit
• Interne Kommunikation
• Externe Kommunikation
• Projektarbeit
• Teilhabe und Partizipation im politischen Bereich

 In den vergangenen drei Jahren haben wir viel gelernt und erreicht. Wir werden in der zweiten Periode das erreichte konsolidieren und weiterhin an Schwerpunkten wie Organisationsentwicklung, Mitgliedermanagement, Professionalisierung, interner und externer Kommunikation arbeiten.

Die Veranstaltung fand in hybrider Form und unter strenger Einhaltung der Corona-Auflagen statt. Folgende Fotos vermitteln einen kurzen Eindruck dieser lehrreichen Veranstaltung.

Nachbericht der STAEPOLSEL -Veranstaltung

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Die Selbstwirksamkeit auch in einer jungen, postmigrantischen Community zu steigern und Migrant*innenorganisationen zu stärken in ihrer Rolle als Mitgestalter*innen einer vielfältigen Gesellschaft, das ist das Ziel des Kooperationsprojektes »Gesellschaft selbstwirksam gestalten – STAEpolSel*« 1 , das das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und die Iranische Gemeinde in Deutschland (IGD) durchführen. Das Projekt mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2022 wird im Rahmen der »Gemeinwesenorientierten Projekte« (GWO-Projekte) im Themenbereich 1, Teilhabe und Partizipation durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.

Am 5. November 2020 lud das Projektteam zu einer Online-Diskussionsrunde mit dem Titel »Wie wollen wir benennen und benannt werden« ein. Es kamen 26 Personen zusammen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Frage der adäquaten Begrifflichkeit beschäftigen: Unter den Teilnehmenden waren Vertreter*innen aus der Wissenschaft, aus der Praxis der Migrant*innenorganisationen und der Infrastruktur des Engagements (z. B. Freiwilligenagenturen), aus Kommunen und Bundesverbänden sowie neben den hauptamtlich mit der Thematik befassten Akteur*innen auch junge Menschen, die mit dem Thema durch ihr eigenes Engagement verbunden sind. Die Veranstaltung wurde moderiert von Susan Zare.

Nach der Begrüßung wurde zunächst ein Begegnungsraum für ein Kennenlernen und für einen kurzen Austausch zwischen den Teilnehmenden ermöglicht. Menschen, über die in diversen Diskursen gesprochen wird, aber auch Menschen, die sich beruflich mit dieser Thematik beschäftigen, konnten bei dieser Gelegenheit reflektieren, was die Bezeichnung »Migrationshintergrund« in ihnen auslöst, was ihnen in den bisherigen Diskursen fehlt und was sie sich von der Veranstaltung erhoffen.

Bei diesem Austausch wurde deutlich, dass einige sich mit dieser Bezeichnung, sowohl in der Rolle der Benennenden als auch der Benannten, nicht wohlfühlen. Zudem erhofften sich einige Teilnehmende von der Veranstaltung, eine Alternativbezeichnung mit an die Hand zu bekommen.

Im Anschluss fand ein ca. 30-minütiger Inputvortrag der Referentin Dr. Anne-Kathrin-Will, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität und assoziiertes Mitglied des Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) e. V., statt, die sich der Thematik aus einer wissenschaftlichen Perspektive zuwandte.

Thematisch stellte die Referentin zunächst die Vorgeschichte der Kategorie Migrationshintergrund, die ursprünglich den Begriff »Ausländer*in« ersetzen sollte, sowie den Stellenwert der Kategorie in der Repräsentativstatistik vor und verwies auf folgende Definition:

»Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.« (Statistisches Bundesamt 2019, S. 14)

Hierbei wurde deutlich, dass der Begriff recht umständlich über 10 verschiedene Merkmale, u. a. Staatsangehörigkeit, Geburtsort, Geburtsort der Eltern, Art des Erwerbs der Staatsangehörigkeit (und die der Eltern) usw., operationalisiert wird und die erste und zweite Einwanderungsgenerationen zusammengefasst werden. Die Referentin verwies neben den empirischen Schwierigkeiten, die bei der Operationalisierung auftreten (z. B. Betonung und Unsichtbarmachung von Auslandsbezügen; Hierarchisierung von Deutschen und Nichtdeutschen auf den problematischen Aspekt dieser Bezeichnung auf der symbolischen Ebene, die eine höchst essentialistische ist und Sozialisationsaspekte nicht berücksichtigt (soziale Elternschaft). So ist das Abstammungsprinzip dieser Definition inbegriffen. Denn nur jemand mit deutschen Vorfahren (auf Seiten beider Elternteile) kann per Definition als Deutsche*r gelten.

Frau Dr. Will schlug vor, eher von Migrationserfahrung, als von »Migrationshintergrund« zu sprechen und Menschen nach ihren Zuschreibungserfahrungen zu fragen.

In der anschließenden Diskussion kam die Frage auf, wieso sich der Begriff »Migrationshintergrund« in den Diskursen dennoch so lange trage, wenn dies schon aus wissenschaftlicher Sicht wenig Sinn ergebe und ob die Kategorie insgesamt vermieden werden könne.

Auf diese Fragen hob die Referentin hervor, dass sich dieser Begriff trage, weil der Begriff der Ausländer*in als nicht mehr adäquat empfunden werde. Die so entstehende Lücke werde mit diesem Begriff gefüllt. Der Begriff »Eingewanderte und ihre Nachkommen«, der sich nur auf eine Generation beziehe und von den Neuen Deutschen Medienmacher*innen geprägt worden sei, erscheine ihr als ein passender Begriff. Für Antidiskriminierungsmaßnahmen würde eine Benennungskategorie benötigt und der Begriff »Migrationshintergrund« stünde hier für die Kategorie, mit der umschrieben wird, dass eine bestimmte Gruppe von Menschen gefördert werden sollte. Daher sei es aktuell noch schwierig, diesen Begriff ganz zu vermeiden.

Einige Teilnehmende verbanden mit dem Begriff eine sachliche Beschreibung und fragten sich, ob der Begriff nicht auch positiv umgedeutet werden könne. Auch solle es weniger an der Politik und Wissenschaft und viel mehr an Menschen, die es betrifft und über die gesprochen wird, liegen, wie sie genannt werden wollen. Auch wurde gefragt, ob es nicht etwas Menschliches sei, dass wir stets nach Kategorien suchen, um Mitmenschen zu lesen: Menschen die Seite 3 von 4 zuvor als Ausländer*in, dann als Migrant*innen bezeichnet wurden, werden heute wiederum als Muslim*innen gelesen, was wiederum problematisch sein könne. Diskutiert wurde daran anknüpfend, ob soziokulturelle Aspekte vor wissenschaftlichen Kategorien in den Mittelpunkt gestellt werden sollten. Andere Teilnehmende äußerten Bedenken, ob Einwanderung oder Mobilität eine ausreichende Kategorie darstelle, um Menschen zu differenzieren, denn Erfahrungen seien sehr heterogen und eben nicht darauf reduzierbar. Auch wünschten sich Teilnehmende Alternativen, weil diese Konstruktion von Menschengruppen zu sehr an dunkle Zeiten in Deutschland erinnere. Sie plädierten für einen Weg aus den Zuschreibungsprozessen. Anstelle von Migrant*in, Post-Migrant*in, Migrant*in 2./ 3./ 4. Generation solle man doch lieber den Menschen an sich sehen. Auch zeigte sich die emotionale Dimension dieses Themas, denn obwohl die Selbstbeschreibung als Deutsche*r oftmals besteht, führen die Fremdzuschreibungen dazu, dass der Migrationshintergrund letztlich übernommen werden muss, was wiederum einen Konflikt mit der Selbstzuschreibung erzeugen kann.

Die Referentin verwies insgesamt in der Diskussion darauf, dass wir eine Benennung nicht vermeiden können, da wir weiterhin benennen müssen, vor allem im Hinblick auf die Erforschung von Diskriminierung. Aber aus ihrer Sicht sollte nur von Einwanderern und ihren Nachkommen gesprochen werden, nicht mehr von der 3. und weiteren nachfolgenden Generationen, da dies stark an Ariernachweise erinnere. Hierin sieht die Referentin Gefahren. Es gelte, zivilgesellschaftliche Stimmen zu sensibilisieren, um zu zeigen, dass es nicht nur ein Gefühl ist, dass sich Leute durch diese Bezeichnung ausgeschlossen fühlen, sondern dass dies tatsächlich passiere. Sie unterstrich, dass aktuell alle Menschen, die einen Auslandsbezug haben, von der Begrifflichkeit umfasst werden, obwohl sie einen deutschen Pass haben und obwohl sie hier geboren sind. Zeitgleich zeige sich, dass wir zukünftig auch hinterfragen müssen, was das Deutsche ist. Eine Frage, die wir uns stellen sollten sei, wie Deutsch und Deutsch+ gleich gesehen werden kann. Eine inklusive Idee von Deutschsein fehlt der Referentin zufolge aktuell noch.

Am Ende einer interessanten Diskussion unter reger Beteiligung äußerten Teilnehmende für eine weitere Veranstaltung den Wunsch, diesen Diskurs breiter zu fassen und die Beziehung von Fremdzuschreibung-, Selbstwahrnehmung und Selbstzuschreibung und die damit einhergehenden Prozesse für die Identitätsbildung aufzugreifen.

Dieser Bericht wurde von Roshanak Roshanbin, Projektmitar
beiterin bei der Iranischen Gemeinde in Deutschland e. V. und Selia Boumessid, Projektmitarbeiterin beim BBE, verfasst.

Bericht über das Ergebnis der Spendenaktion für die Erdbebenopfer im Iran

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Bericht über das Ergebnis der Spendenaktion für die Erdbebenopfer im Iran

 

Die iranische Gemeinde in Deutschland (IGD) hat 2019 nach katastrophalen Überschwemmungen in vielen Provinzen des Irans gemeinsam mit 15 weiteren iranischstämmigen Vereinen eine Spendenaktion gestartet. Der gesammelte Betrag i.H.v. 8.105,00 (Achttausend einhundert und fünf) Euro wurde im November 2019 in Teheran an HAMI-Verein, eine iranische NGO, übergeben. Der HAMI Verein plante zu diesem Zeitpunkt Wiederaufbau zerstörter Schulen bzw. Aufbau neuer Schulen mit Spendengeldern im von der Flutkatastrophe betroffenen Provinz Ahvaz.

Laut HAMI Verein ist die gesammelte Spende beim Aufbau des Gymnasiums „Khatere“ für die Mädchen in „Om eltamir“ im Provinz Ahvaz verwendet. Unter folgendem Link können Sie einen Eindruck von Aufbauarbeiten gewinnen.

 

 

Ehrenamtler*innen mit Migrationshintergrund im Einsatz für Flüchtlinge

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Ehrenamtler*innen mit Migrationshintergrund im Einsatz für Flüchtlinge

 

Seit April 2019 ist die IGD e.V. als einer von fünf Migrantenverbänden in Deutschland im Projekt „Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund im Einsatz für Flüchtlinge“ (EEF) der BAGIV tätig. Koordinatorin für die IGD e.V. ist Rachel Clarke. 
10 Flüchtlingsbeauftrate sind in der niederschwelligen Beratungsarbeit tätig und/oder fördern das Selbst-Empowerment bzw. Teilhabe von Geflüchteten aus dem Iran, Afghanistan und anderen Ländern.

Es folgt ein Erfahrungsbericht von Banafsheh Nejati Barogh, EEF Flüchtlingsbeauftragte für die IGD e.V.,

Standort: Chemnitz.

 

Erst die Sorgen überwinden, dann Theater spielen

Ich heiße Banafsche Nejati Barogh und bin ausgebildete Schauspielerin aus dem Iran. Seit zwei Jahren wohne ich in Chemnitz, lerne Deutsch und bin seit März 2020 ehrenamtlich als Flüchtlingsbeauftragte für die IGD e.V. dort tätig. Die Probleme der Neuangekommene in Deutschland kenne ich aus eigenen Erfahrungen.
Man kann nicht darauf warten, bis man die Sprache kann, um Freunde und Anschluss zu finden, da würde man dabei vereinsamen! Und vor allem: Um eine Sprache zu lernen, brauchen wir Austausch in jener Sprache! Anstatt an der Situation zu verzweifeln wollte ich eine Theatergruppe in Chemnitz gründen. Aber mir fehlten noch Kontakte. Also griff ich zum Telefon und sprach mit der Stadt, mit einer Pastorin und mit einer Übersetzerin: Sie waren alle gut vernetzt.  Ich konnte auch einen Raum, die für Vereine zur Verfügung steht, auch mitnutzen.

Bald fand das erste Treffen statt – und ich mich in einer Gruppe von acht Frauen, die unterschiedlich lang in Deutschland gewesen waren.  Sie meinten, sie hätten zu vielen Alltagssorgen und daher zu wenig Muße, um Theater zu spielen.  Also bildeten wir eine Hilfe zur Selbsthilfe Gruppe für geflüchtete Frauen mit Muttersprache Farsi und Dari.

Es stoßen zu unsere Gruppe immer mehr Frauen dazu. Die Gespräche finden auf Deutsch statt, und erklären nur das, was nicht verstanden wurde auf Farsi oder Dari.  Am Ende jeder Sitzung wählen wir ein Thema für die kommende Woche: das könnte zum Beispiel das Grundgesetz, Frauenrechte, Kindererziehung, die Anerkennung von Zeugnissen oder die Job-, Studienplatz oder Ausbildungssuche hier sein.  Jede sammelt wichtige Infos zu diesem Thema im Internet, um sie dann mit der Gruppe zu teilen. Zudem gehen wir auf die Probleme der Einzelne ein.  Die Diskussion wird immer besonders animiert, wenn es um Verhaltens- und Kommunikationsregel hier im Vergleich zum Iran und Afghanistan geht. Als Schauspielerin habe ich natürlich Freude an diesem Thema.

Im März verzweifelte ich noch daran, ob ich jemals eine Gruppe zusammen bekommen wurde: Wie sollte man im Lockdown neue Menschen kennenlernen?! Aber schon im Mai waren so viele Leute dabei, dass ich dafür sorgen musste, dass jede Frau im Online-Gespräch gleich viel Redezeit bekommt.  Wir treffen uns immer weiter – trotz der Kontakteinschränkungen – aber eben online.
Als ich nicht weiter wusste, habe ich die Fühler ausgestreckt und nach Unterstützung gefragt.  Das hat sich in diesem Fall bewährt.

Und eines Tages, wenn die Alltagssorgen überwunden sind, finden wir doch die Muße Theater zu spielen.

 

Links zu Artikeln, Meinungen und wichtige Hinweise zum Coronavirus

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Links zu Artikeln, Meinungen und wichtige Hinweise zum Coronavirus

1. Robert-Koch-Institut
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
https://www.rki.de/…/N/Neuartiges_Coronavir…/Steckbrief.html

2. Gehen Sie gerade in diesen Zeiten weiter Blutspenden, wenn sie gesund sind und keine grippalen Krankheitssymptome haben. Hier einige aktuelle Blutspendetermine in Berlin:
https://www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/termine?term=berlin

3. Covid-19: Achtung bei Geruchs- und Geschmacksverlust!
https://www.heise.de/tp/features/Covid-19-Achtung-bei-Geruchs-und-Geschmacksverlust-4684484.html?wt_mc=nl.tp-aktuell.taeglichDer Verband binationaler Familien und Partnerschaften bietet eine juristische Beratungshotline an für binationale Partnerschaften, die in der Coronakrise z.B. nicht heiraten können, Schwierigkeiten haben wichtige Dokumente aus dem Heimatland zu erhalten oder aufgrund des Shutdowns in der Verwaltung dringend andere Informationen benötigen.
Kontakt für Rückfragen und weitere Informationen: Swenja Gerhard, jurist. Beraterin, Tel.: 069 / 713756 -16, Mail: gerhard@verband-binationaler.de

Cornelia Pries, Geschäftsstelle Hamburg, Tel.: 040 / 44 69 38, Mail: pries@verband-binationaler.de

oder Webseite: https://www.verband-binationaler.de/

4. Unterstützen Sie Ihre Lieblingsorte wie Clubs, Gastrobetriebe & Kultureinrichtungen mit einem Gutschein, den Sie jetzt einkaufen und später einlösen, wenn die Orte wieder geöffnet sind.
https://helfen.berlin/

5. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften bietet eine juristische Beratungshotline an für binationale Partnerschaften, die in der Coronakrise z.B. nicht heiraten können, Schwierigkeiten haben wichtige Dokumente aus dem Heimatland zu erhalten oder aufgrund des Shutdowns in der Verwaltung dringend andere Informationen benötigen.
Kontakt für Rückfragen und weitere Informationen: Swenja Gerhard, jurist. Beraterin, Tel.: 069 / 713756 -16, Mail: gerhard@verband-binationaler.de

Cornelia Pries, Geschäftsstelle Hamburg, Tel.: 040 / 44 69 38, Mail: pries@verband-binationaler.de

oder Webseite: https://www.verband-binationaler.de/

6. Unter der Überschrift „Hilfe kennt keinen Shutdown“, hat Aktion Mensch einen Corona-Soforthilfefonds von 20 Mio. Euro ins Leben gerufen. Gemeinnützige und ehrenamtliche Lebensmittellieferdienste, Tafeln sowie Assistenz und Begleitung können ab sofort pro Projekt bis zu 50.000 Euro Förderzuschüsse beantragen.
https://www.aktion-mensch.de/…/foer…/corona-soforthilfe.html?

7. Die bekannte Plattform nebenan.de hat eine Coronanothilfe eingerichtet.
https://nebenan.de/corona

8. Online-Mitgliederversammlungen möglich. Wer möchte das von Ihnen?
https://voxr.org/de/vereine-und-verbaende-online

9. Informationen zum Coronavirus gebündelt in elf Sprachen auch Persisch
https://www.berlin.de/corona/
https://www.berlin.de/laf/leistungen/gesundheit/infektionsschutz/

Podcast: farsi – allgemeine Informationen zu covid-19:
https://www.berlin.de/laf/leistungen/gesundheit/infektionsschutz/#download_hygiene

Podcast: farsi – Informationen zu Quarantäne in Unterkünften:
https://www.berlin.de/laf/leistungen/gesundheit/infektionsschutz/#download_hygiene

10. Systemrelevant und doch kaum anerkannt
https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.743854.de/diw_aktuell_28.pdf

11. Zuschüsse in der Coronakrise: Integrationsbeauftragte informiert Soloselbständige und Kleinunternehmer*innen mit Migrationsgeschichte Berlin:
https://www.ibb.de/de/startseite/startseite.html

Baden Württemberg: https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/service/foerderprogramme-und-aufrufe/liste-foerderprogramme/soforthilfe-corona/

Alle Bundesländer und Holtine bei BMWI:
https://www.bmwi.de/Navigation/DE/Home/home.html

12.  Schützen Sie sich selbst und andere vor Infektionen. Richtiges Verhalten:
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/aktuelle-infos-zu-corona/sich-vor-corona-schuetzen/?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=200325_newsletter_daily&pk_keyword=

13. Hilfe und Infos sowie FAQ zum Corona-Virus
https://www.diakonie.de/coronavirus-hilfe-und-infos

14. Hilfe für Eltern in der Corona-Zeit: Der Notfall-KiZ
https://www.bmfsfj.de/…/hilfe-fuer-eltern-in-der-cor…/153940

15. Henning Trüper: UNSOUVERÄNITÄT IN DER PANDEMIE
https://www.zflprojekte.de/zfl-blog/2020/03/24/henning-trueper-unsouveraenitaet-in-der-pandemie/

16. ZfL BLOG – Blog des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung, Berlin
https://www.zflprojekte.de/zfl-blog/2020/03/06/dirk-naguschewski-auf-tuchfuehlung-mit-deiner-stadt-berlin-erkundungen-mit-monika-wagner-und-vittorio-magnago-lampugnani/

17. Aktuelle Informationen Informationen zum Coronavirus (Covid-19) in Berlin:
https://www.berlin.de/corona/

18. Wollen Sie Erntehelfer werden und bei der Spargel- und Erdbeerernte mithelfen? Dann wenden Sie sich an die Webseite
https://www.daslandhilft.de/

19. Möchten Sie gerade in diesen Zeiten etwas zur Weiterexistenz der lokalen Kiezkultur in Berlin beitragen?
https://kiezhelfer.optiopay.com/…

Bleiben Sie gesund und achten Sie auf sich und andere!

"Stammtisch goes virtuell"

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„Stammtisch goes virtuell“

 

Obwohl wir gerade alle das gleiche Schicksal teilen, zuhause mit möglichst wenig sozialen Kontakten die nächsten Wochen zu verbringen, müssen wir auf Austausch und nettes Beisammensein nicht verzichten. Der Stammtisch der jungen Iraner*innen in Berlin verlässt die Bars und Restaurants der Hauptstadt und trifft sich vorerst im virtuellen Raum.
Ab sofort wollen wir uns alle zwei Wochen auf Zoom versammeln und schauen, wie wir uns in dieser nicht einfachen Zeit gegenseitig unterstützen können. Die Moderation übernimmt Susan Zare aus Köln und auch der ein oder andere Gast wird uns besuchen. Auch alle Nichtberliner
sind herzlich willkommen sich uns anzuschließen! Lasst uns die Chance nutzen vom Wohnzimmer aus zusammenzurücken und füreinander da zu sein. Solltet ihr Fragen oder Themenvorschläge haben, wendet euch gern an die Projektleiterin Anne-Marie Brack (anne-marie.brack@iranischegemeinde.de). Die nächsten Termine werden auf Facebook und Instagram bekannt gegeben.

 

Absage und Verschiebung von Veranstaltungen

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Absage und Verschiebung von Veranstaltungen

 

Die IGD hat derzeit alle geplanten Veranstaltungen bis Ende Mai 2020 abgesagt. Wir bewerten die Lage jede Woche neu und werden die Alternativtermine so planen, dass sie dann auch stattfinden können und nicht ein weiteres Mal verschoben werden müssen. Aktuell versuchen wir uns auch an neuen digitalen Beteiligungsformaten und planen diese eventuell auf Veranstaltungsformate zu übertragen. Wir werden Sie rechtzeitig über die weiteren Entwicklungen informieren.

Coronakrise-Hotline

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Coronakrise-Hotline

 

Auch in Zeiten der Coronakrise wollen wir ein Maß an Normalität und Alltag gewährleisten, weshalb wir unsere monatlichen Newsletter über die Aktivitäten der IGD und Projekte weiter versenden. Da die IGD-Geschäftsstelle sich derzeit komplett im Homeoffice befindet und auch das Vereinslokal vorerst bis nach den Osterfeiertagen geschlossen ist, sowie alle Aktivitäten verschoben sind, werden wir auch weiter über wichtige Entwicklungen um das Coronavirus berichten. Wir sind per Mail aber jederzeit weiter zu erreichen und beantworten auch gerne Ihre Fragen.

Wir möchten unser Angebot wiederholen: Wenn Sie zur Risikogruppe gehören und niemanden in der unmittelbaren Nachbarschaft haben, der für Sie Einkäufe erledigt oder andere dringende Besorgungen, so teilen Sie uns dies bitte unter der Adresse corona_hilfe@iranischegemeinde.de mit. Wenn Sie möchten, dass wir uns bei Ihnen telefonisch melden, dann schreiben Sie uns, ob Sie einen Anruf auf Persisch oder Deutsch wünschen unter Angabe Ihrer Telefonnummer. In diesen Zeiten, in denen wir die Sozialkontakte auf das Minimum reduzieren müssen, können Telefongespräche jederart Inhalts hilfreich sein.

Teilnahme an einer Initiative gegen Coronakrise

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Teilnahme an einer Initiative gegen Coronakrise

Seit Freitag, den 27.03.2020, können Selbstständige und Kleinunternehmen sowie sog. Soloselbstständige, die aufgrund der Coronakrise unter Liquiditätsengpässen leiden bei der Berliner Investitionsbank nichtrückzahlbare Zuschüsse beantragen. https://www.ibb.de/de/startseite/startseite.html. Die IGD nimmt an einer Initiative der Berliner Integrationsbeauftragten teil und wir bieten Hilfe bei der Antragsstellung von Anträgen an. Bitte melden Sie sich unter corona_hilfe@iranischegemeinde.de

 

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