Was in diesen Tagen in Afghanistan passiert ist eine große humanitäre und politische Katastrophe. Der Zusammenbruch der Regierung Afghanistans und das Wiederaufleben der reaktionären und kriminellen Taliban-Gruppe, die einerseits aus der fehlgeleiteten Politik der beteiligten Staaten, insbesondere US-Regierung und ihrer Verbündeten und andererseits der Kapitulation der Regierung von Ashraf Ghani resultierten, bringt eine neue Welle von islamistischem Fanatismus, Terrorismus, Fundamentalismus, Frauenfeindlichkeit und Menschenrechtsverletzungen in diesem Land mit sich.

Aufgrund der beklagenswerten Lage im Land hat bereits eine starke Migrationswelle aus Afghanistan begonnen. Diese schmerzliche Tatsache zeigt einmal mehr, dass das Argument „Afghanistan sei inzwischen ein sicheres Land“ eindeutig widerlegt ist. Diese Rhetorik hat dazu geführt, dass in den letzten Jahren viele afghanische Flüchtlinge unrechtmäßig abgeschoben und dadurch einer lebensbedrohlichen Gefahr wehrlos ausgeliefert wurden.

In diesen schwierigen und bitteren Tagen bekunden wir unsere Solidarität mit unseren afghanischen Schwestern und Brüdern, deren Leben durch die reaktionäre Taliban-Regierung bedroht ist und fordern die deutsche Regierung auf:

  • Die Rückführung afghanischer Flüchtlinge nach Afghanistan zu stoppen.
  • Auf europäischer Ebene an einer Lösung für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge zu arbeiten, die nun gezwungen sind ihr Heimatland zu verlassen.
  • Tausenden afghanischen Flüchtlingen, die sich bereits in Deutschland befinden, den längerfristigen Aufenthalt in Deutschland zu gewähren, um ihnen ihre Unsicherheit zu nehmen und zu helfen, sich so schnell wie möglich besser und schneller in Deutschland zu integrieren.

Abschließend rufen wir hiermit alle Mitglieder der iranischen Gemeinde und weitere iranischen und iranischstämmigen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland auf, ihr Möglichstes zu tun, um die traumatisierten und seelisch verwundeten Bürger Afghanistans, insbesondere die neu angekommenen Geflüchteten, zu unterstützen.

 

Vorstand der Iranischen Gemeinde in Deutschland

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