Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass Frau Nahid Taghavi, eine deutsch-iranische Architektin, die am 16. Oktober 2020 im Iran festgenommen wurde, vor wenigen Tagen von einem Gericht in Teheran wegen angeblicher „Beteiligung an der Führung einer illegalen Gruppe“ zu Unrecht zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.

Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Staatsbürger*innen im Iran unter falschen Vorwänden festgenommen und für politische Zwecke missbraucht werden. Eines der prominentesten Beispiele war der 1997 festgenommene und zur Steinigung verurteilte Hamburger Kaufmann Helmut Hofer.

Wir als Bundesverband der Iraner*innen und Iranischstämmigen in Deutschland sehen wir uns verpflichtet, uns für die Bürger- und Menschenrechte von Frau Taghavi gemäß unserer Satzung einzusetzen. Angesichts der Krankheit von Frau Taghavi und der katastrophalen Zustände der Gefängnisse, besonders wegen der verheerenden momentanen Entwicklung der Corona-Pandemie ist sie in Lebensgefahr. Daher wenden wir uns mit der Forderung an die Bundesregierung Deutschlands, sich mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen und diplomatischen Mitteln für die Freilassung von Frau Taghavi aus dem Gefängnis in der Islamischen Republik und ihre Rückkehr nach Deutschland einzusetzen. Frau Taghavi darf nicht als menschliches Faustpfand für politische Zwecke missbraucht werden.

 

Vorstand der Iranischen Gemeinde in Deutschland

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