Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ADS berichtete im Mai 2021, dass der Beratungsbedarf wegen Diskriminierungen in der Pandemiezeit stark angestiegen ist. Besonders viele Fälle von Diskriminierungen gab es demnach aufgrund von Behinderung und wegen (zugeschriebener) ethnischer Herkunft. Dabei wurden Mehrfachdiskriminierungen (Intersektionalität) berücksichtigt.
Ein Forschungsprojekt der Humboldt-Uni Berlin zeigt auf, wie stark der anti-asiatische Rassismus in der Pandemiezeit in Deutschland gestiegen ist.
Dies sind zwei Beispiele, die zeigen wie wichtig es ist, sich dem Thema Rassismus und Mehrfachdiskriminierung in Coronazeiten zu widmen. Das wollen wir durch die Erstellung von Kurzfilmen, die die Sicht von Betroffenen zeigen, sowie in zwei Workshops tun.
Teil 1: Kurzfilme 
Von Rassismus und Mehrfachdiskriminierung Betroffene berichten von ihren Erfahrungen in der Coronazeit und ihrem Umgang damit. Ziel ist es, die erfahrenen Diskriminierungen sichtbar zu machen sowie empowernde Strategien zu entwickeln. Hierbei soll es sowohl um Diskriminierungsfälle in Deutschland gehen, die von Vertreter:innen der Mehrheitsgesellschaft ausgehen als auch um Diskriminierung durch Vertreter:innen der eigenen Herkunftsgesellschaft (z.B. aufgrund von Weltanschauung/Religion). Ein besonderer Schwerpunkt wird die Diskriminierung im Internet durch Hate Speech sein.
Teil 2: Workshops
Die Workshops sollen die in den Kurzfilmen behandelten Themen aufgreifen und vertiefen. Sie werden im November online stattfinden. Ein Schwerpunkt soll dabei auf Hate Speech und auf der Rolle der Institutionen und Organisationen liegen, die aktiv sind in der Unterstützung beim Aktivismus gegen Rassismus und Mehrfachdiskriminierung.
Zwei Workshops sind geplant:
  1. Empowerment-Workshop für von Rassismus und Mehrfachdiskriminierung Betroffene.
  2. Rassismus und Mehrfachdiskriminierung in der Coronazeit und die Stärkung der eigenen Haltung für alle.
Das Projekt wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert.
Filme und Podcasts des Projekts „Rassismus und Mehrfachdiskriminierungen in Coronazeiten“
Projektleitung: Carola Diallo
Film- und Podcastproduktion: Telly Diallo VISUALS
Graphic Credits Projektbild: Miriam Jacquiot

1. Interview: Mohsen erzählt von seinen Erlebnissen auf seiner langen Reise aus Iran über Serbien bis nach Berlin

2. Interview: In diesem Podcast schildert uns Marie* die Erfahrungen, die sie seit ihrer Ankunft in Deutschland vor vielen Jahren in der Schule ihrer Kinder und in ihrer Nachbarschaft sowohl in der Stadt als auch im Dorf gemacht hat.

*die Namen wurden geändert

3. Interview: Azade* hat es mit viel Energie geschafft: Sie und ihre Familie haben sich in den letzten Jahrzehnten erfolgreich ein Leben in Deutschland aufgebaut. Aber wo sieht sie die Herausforderungen und Schwierigkeiten?

*die Namen wurden geändert

4. Interview: Danial Ilkhanipour ist SPD-Bürgerschaftsabgeordneter in Hamburg. Das Engagement gegen Rassismus ist ihm eine Herzensangelegenheit.

Fördermittelgeber & Partner

Ansprechpartnerin

Carola Diallo, Projektleiterin

Carola Diallo ist bei der IGD für das Projekt „Rassismus und Mehrfachdiskriminierung in Coronazeiten“ verantwortlich.

Sie arbeitet seit 15 Jahren als Projektmanagerin im internationalen Non-Profit-Bereich, davon zehn Jahre im Afrikareferat der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind internationale Zusammenarbeit sowie Migration und Teilhabe. Als Trainerin für Diversity und Social Justice vermittelt sie in Bildungseinrichtungen Kenntnisse zu Kategorien der Vielfalt (Diversity) und dem Engagement gegen Diskriminierungen.

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