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Erzählsalon mit Ali Djan: Ein Analphabet, der Buchautor wurde

By 12. Dezember 2018Mai 11th, 2021No Comments

Hassan Ali Djan wurde 1989 in Almitu, einem kleinen Dorf in Afghanistan, geboren. Im Alter von 11 Jahren musste er als ältester Sohn seine Geschwister ernähren. Mit 16 floh der damalige Hirte schließlich über die Türkei und Griechenland nach München, wo er heute auch lebt – seit 2015 mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Einst war Herr Djan Analphabet. Dann wurde er zum „Wirtschaftsflüchtling“ aus Afghanistan. Heute ist er Autor des Buches „Afghanistan. Deutschland. Ich“, worin er über seine Flucht in ein neues Leben schreibt. Der junge Deutsch-Afghane war mit seiner Lebensgeschichte bereits bei zahlreichen Veranstaltungen präsent und auch im Fernsehen bei der Abendschau zu sehen.

Zuletzt, am 7. Dezember 2018 war er als Referent bei unserem Erzählsalon,

den wir gemeinsam mit der Evangelischen Kirche und dem Pangea-Haus veranstalteten. Nach dem Erfolg der ersten Buchbesprechung mit Faisal Hamdo sorgte auch Herr Djans Biographie für reges Interesse unter den Teilnehmern. Der ehemalige Hirte hat inzwischen einen Hauptschulabschluss, eine abgeschlossene Lehre und eine eigene Wohnung. Aktuell absolviert er seinen Meister als Elektriker. Beim Erzählsalon sprach er über seine Flucht, seine Anfänge in München und sorgte durch witzige Anekdoten aus seiner neuen Heimat Deutschland für sichtbares Schmunzeln im Publikum.

Ziel des Erzählsalons war ein Wertedialog auf Augenhöhe im Kiez, um Raum zu schaffen für persönliche Begegnungen und Dialog zwischen Geflüchteten, Menschen mit Migrationshintergrund und der Mehrheitsbevölkerung, statt einseitig Werte zu vermitteln.